Urlaub

Endlich Urlaub!

Urlaubsende

 

Im Urlaub fuhr Familie P.
nach Norden mit dem Pkw
und lebte dann in Dänemark
am See im Holzhaus recht autark.

 

Sie aßen täglich gut und frisch,
aus eignem Fang gegrillten Fisch
und außer Störungen durch Mücken
schien die Erholung gut zu glücken.

 

Am Urlaubsende nach drei Wochen
sind sie zur Heimfahrt aufgebrochen
und endlich nach sehr langen Staus
erreichen sie das eigne Haus.

 

Es schmerzt nach langer Fahrt der Nacken,
doch gilt es, Koffer auszupacken
und jede Menge Tragetaschen
voll schmutz'ger Wäsche wegzuwaschen.

 

Beim Lesen ihrer Urlaubspost
bekommen sie fast Schüttelfrost.
Die meisten von den vielen Briefen
sind Rechnungen mit Mahntarifen.

 

»Oh Gott!« – ein spitzer Schrei der Mutter,
die Blumen sind jetzt Trockenfutter,
dafür ist das Parkett gegossen –
ein Fenster war nicht gut verschlossen.

 

Famile P., zurückgekommen,
fühlt sich gestresst und wie benommen,
im Nacken immer noch ganz steif,
schon wieder völlig urlaubsreif.

Urlaub am Meer

 

Keine doofen Hausaufgaben,
lieber Zeit zum Spielen haben,
keine Übung, kein Diktat,
lieber ab ins Hallenbad.

 

Keine Lehrer, die uns fragen,
dafür lieber Möwen jagen,
keine Pflichten, die wir hassen,
lieber Drachen steigen lassen.

 

Keine tausend Emails kriegen,
lieber faul im Strandkorb liegen.
Staufrei, kein Berufsverkehr,
dafür toller Blick aufs Meer.

 

Keinen Lärm und kein Gestank,
dafür Ruhe – Gott sei Dank!
Und frühmorgens keinen Wecker,
lieber Brötchen frisch vom Bäcker.

 

Keine Schule, keine Arbeit,
ja das ist die harte Wahrheit,
dafür lieber liegen bleiben
und nur Ansichtskarte schreiben.

Le Trafic

 

Le trafic c'est difficile,
jeder fährt hier wie wer will.
À gauche, à droit, tout le jour,
kennen die hier keine Spur?

 

Enge Gasse, Nadelöhr,
quel Schlamassel, grand malheur!
Labyrinth heißt dieses Spiel,
überall steht ›centre ville‹.

 

»Wo geht's hier zur Cote d'Azur?«
schrei ich durch die Autotür.
Kurz erblicken wir la mer,
dann schon wieder Kreisverkehr.

 

Hinten hupt es, ich krieg Schiss,
blanc voiture, c'est la police.
Après deux heurs en la route
sind wir da, ist alles gut.

 

Nass geschwitzt und wie in Trance
ruf ich leise: »Vive la France!«

Spanien

 

Spanien ist 'ne Reise wert,
endlos Strand- und Kieselküste,
wenn man nicht grad Auto fährt
und ich nicht so pieseln müsste.

 

Schließlich liegen wir am Strand,
freun uns, wie die Kleinen balgen.
Hab die Augen voller Sand
und die Beine voller Algen.

 

Spring ins Wasser – welch Idyll! –
warte freudig auf la ola.
Neben mir schwimmt Plastikmüll
und 'ne leere Dose Cola!