Inhalt Urlaubsgedichte Entstanden in Urlaubslaune
Alle Gedichte: © Stefan Pölt 2023

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Le Trafic

Le trafic c'est difficile
jeder fährt hier wie wer will.
À gauche, à droit, tout le jour
kennen die hier keine Spur?

Enge Gasse, Nadelöhr
quel Schlamassel, grand malheur!
Labyrinth heißt dieses Spiel,
überall steht ›centre ville‹.

»Wo geht's hier zur Cote d'Azur?«
schrei ich durch die Autotür.
Kurz erblicken wir la mer
dann schon wieder Kreisverkehr.

Hinten hupt es, ich krieg Schiss,
blanc voiture, c'est la police.
Après deux heurs en la route
sind wir da, ist alles gut.

Nass geschwitzt und wie in Trance
ruf ich leise: »Vive la France!«


Urlaub am Meer

Keine doofen Hausaufgaben
lieber Zeit zum Spielen haben
keine Übung, kein Diktat
lieber ab ins Hallenbad.

Keine Lehrer, die uns fragen
dafür lieber Möwen jagen
keine Pflichten, die wir hassen
lieber Drachen steigen lassen.

Keine tausend Emails kriegen
lieber faul im Strandkorb liegen.
Staufrei, kein Berufsverkehr
dafür toller Blick aufs Meer.

Keinen Lärm und kein Gestank
dafür Ruhe – Gott sei Dank!
Und frühmorgens keinen Wecker
lieber Brötchen frisch vom Bäcker.

Keine Schule, keine Arbeit
ja das ist die harte Wahrheit
dafür lieber liegen bleiben
und nur Ansichtskarte schreiben.


Nordsee

Die Landschaft ist noch flacher
als das Vorabendprogramm
die Heilwirkung nur schwacher
Trost im kalten Wattwurmschlamm.

Die Küste ist so länglich
wie der nächste Regenguss
die Sandburg so vergänglich
wie 'ne Packung Schokokuss.

Das Wetter ist beständig
wie die Frauen im Quadrat
Die Segelboote wendig
wie ein Kanzlerkandidat.

Die Preise sind gesalzen
wie das Wasser hier im Meer.
Die dicken Leute walzen
übern Sand als wär es Teer.

Doch die von Greenpeace schicken
heute keine raus, zum Glück!
Die zögen sonst die Dicken
ja noch glatt ins Meer zurück.


Strandgedicht

Ich träumte einst am Küstenstrand
von Löwen und vom Wüstensand.
Doch statt 'nem wilden Löwenbiss
traf mich ein fetter Möwenschiss.

Es lässt sich nur recht schwer schmusen
an einem großen Meerbusen.
Und doch fragt mich die Küstenwache
was ich da an den Brüsten mache.

Franziska will nur Quatsch machen
in Stiefeln und in Matschsachen
so richtig tief im Watt matschen
und Papa dabei platt quatschen.

Will Paulchen ein Geschenk machen
und kauf ihm einen Lenkdrachen.
So'n Drachen lässt sich besser lenken
als manche Ehemänner denken.

Es lässt sich nur ganz fies kuscheln
auf einem Haufen Miesmuscheln
denn diese alten Muscheltiere
sind einfach keine Kuscheltiere.


Spanien

Spanien ist 'ne Reise wert
endlos Strand- und Kieselküste
wenn man nicht grad Auto fährt
und ich nicht so pieseln müsste.

Schließlich liegen wir am Strand
freun uns, wie die Kleinen balgen.
Hab die Augen voller Sand
und an beiden Beinen Algen.

Spring ins Wasser – welch Idyll! –
warte freudig auf la ola.
Neben mir schwimmt Plastikmüll
und 'ne leere Dose Cola!


Urlaubsende

Im Urlaub fuhr Familie P.
nach Norden mit dem Pkw
und lebte dann in Dänemark
am See im Holzhaus recht autark.

Sie aßen täglich gut und frisch
aus eig'nem Fang gegrillten Fisch
und außer Störungen durch Mücken
schien die Erholung gut zu glücken.

Am Urlaubsende nach drei Wochen
sind sie zur Heimfahrt aufgebrochen
und endlich nach sehr vielen Staus
erreichen sie das eig'ne Haus.

Es schmerzt nach langer Fahrt der Nacken
doch gilt es, Koffer auszupacken
und jede Menge Tragetaschen
voll schmutz'ger Wäsche wegzuwaschen.

Beim Lesen ihrer Urlaubspost
bekommen sie fast Schüttelfrost.
Die meisten von den vielen Briefen
sind Rechnungen mit Mahntarifen.

»Oh Gott!« – ein spitzer Schrei der Mutter
die Blumen sind jetzt Trockenfutter
dafür ist das Parkett gegossen –
ein Fenster war nicht gut verschlossen.

Famile P., zurückgekommen
fühlt sich gestresst und wie benommen
im Nacken immer noch ganz steif
schon wieder völlig urlaubsreif.