Inhalt | Weihnachtsgedichte |
Nicht so festliche Gedichte zur Weihnachtszeit Alle Gedichte: © Stefan Pölt 2019 |
Startseite |
WeihnachtszeitWenn alle auf den Neuschnee wartenvor Kälte Autos nicht mehr starten. Wenn Massen durch die Läden schlängeln und alle schimpfen, schubsen drängeln. Wenn Kekse schwer im Magen liegen und jeder aufhört, sich zu wiegen. Wenn Wünsche lange Listen füllen bei Nichterfüllung Kinder brüllen. Wenn trotz gezogen und gedreht der Christbaum immer noch schief steht. Wenn manches Kind ganz aufgeregt laut quasselnd durch die Wohnung fegt. Wenn Papa wieder lauthals flucht und das Geschenk für Mama sucht. Dann ist sie wieder mal soweit – die wunderschöne Weihnachtszeit! WeihnachtsstressHaben keine Zeit zum Dichtenmüssen Weihnachtssachen richten Dekorieren, Kekse backen und auch die Geschenke packen Christbaum kaufen, stellen, schmücken schnell noch diese Karte schicken. So, nun ist die Zeit schon futsch. Frohes Fest und Guten Rutsch! WeihnachtswünscheZu den Weihnachtsfeiertagenwünschen wir Euch Ruhe und wie die Bajuwaren sagen: Hauptsach' Ihr seids bumperlgsund! Dass Euch keine Sorgen stressen alles Liebe, ist doch klar und bevor wir es vergessen noch ein gutes neues Jahr! WeihnachtsmarktJedes Jahr zur Weihnachtszeitist es wieder mal so weit. Dann verspüren wir verstärkten Drang hin zu den Weihnachtsmärkten. Dicke Stiefel, warme Mützen solln uns vor der Kälte schützen denn wir wolln uns beim Flanieren schließlich nicht den Arsch abfrieren. Wie wir durch die Stände laufen letzte Notgeschenke kaufen liegt der süße Glühweinduft recht verlockend in der Luft. Heißer Glühwein wärmt so gut und geht direkt ab ins Blut. Drum sind hier bekanntermaßen jede Menge rote Nasen. Nach der ersten, zweiten Tasse schmeckt das Zeug noch richtig klasse und man hört uns Lieder singen die nicht sehr nach Weihnacht klingen. Nach dem dritten, vierten Becher mehren sich dann die Versprecher. Und der Widerspenstgen Zähmung scheitert an der Zungenlähmung. Nach dem fünften, sechsten Schoppen kann uns schließlich nichts mehr stoppen als wir zu der Bude schwanken um noch ›Super‹ nachzutanken. Wie wir durch die Stände tingeln hör ich schon die Glöckchen klingeln und mein Hirn dreht sich so schnell wie ein Kettenkarussell. Mir erscheint der Nikolaus der bei tosendem Applaus mitten auf dem Weihnachtsmarkt seinen Rentierschlitten parkt. Tja, ihr Kinder, seht mal an wie ein ausgewachsner Mann seines Intellekts beraubt noch an Weihnachtsmänner glaubt. |
KrippenspielWie jedes Jahr zur Weihnachtszeitdas ist schon lange Tradition holt Papa voll Behutsamkeit vom Keller einen Schuhkarton. Der Christbaum steht, der Schmuck ist dran der Tannennadelduft vertraut akribisch hat er nebenan die Weihnachtskrippe aufgebaut. Ganz friedlich schläft das Jesulein in seiner Krippe auf dem Stroh. Maria kniet im Kerzenschein ganz dicht bei ihm und lächelt froh. Der Papa hat ein kleines Kind und das ist ziemlich aufgeweckt. Bald hat der kleine Wirbelwind das neue Spiel für sich entdeckt. Und weil ihm das so gut gefällt hat Sohnemann ganz ungeniert die ganze Spielzeug-Ritter-Welt in Papas Krippe integriert. Vorbei ist's mit Besinnlichkeit flugs ist ein großer Kampf entfacht. Das Spielfeld streckt sich mächtig weit und mittendrin tobt eine Schlacht. Die Weisen aus dem Morgenland ziehn mit den Rittern in die Kampf. Sie sind als erste vorgerannt und stehen voll im Pulverdampf. Der schwarze Jedi-Ritter zielt auf Feinde mit dem Laserschwert wobei er Babysitter spielt fürs Jesukind, das lauthals plärrt. Ein echter Kämpfer vor dem Herrn macht Kleinholz und die Menge johlt als er mit seinem Morgenstern den Abendstern vom Himmel holt. Was so nicht in der Bibel steht: Der Stern von Bethlehem erlosch weil ihn mit seinem Kampfgerät ein Ritter einst vom Himmel drosch! Der Papa sieht's, doch schimpft er nicht weil grade in der Weihnachtszeit man einem lieben, kleinen Wicht fast jede Missetat verzeiht. WeihnachtsmärchenLetzten Sonntag, kurz nach vierklingelt ein total verschneiter Weihnachtsmann an unsrer Tür: »Schnell, dein Wunsch – ich muss gleich weiter!« »Einen? Hhmm, was wünsch ich mir? Gib mir Zeit, um nachzudenken.« »Gut, den Wunsch erfüll ich dir – reichlich Zeit will ich dir schenken«. »Hey, so war das nicht gemeint!« ruf ich geistesgegenwärtig. Doch da ist er, wie es scheint längst ums Eck und mit mir fertig. Bald ist meine Wut verraucht – dieser Wunsch hat auch was Gutes. Zeit ist etwas, das man braucht. Werde wieder frohen Mutes. Jetzt mach ich, was mir gefällt lasse mich von keinem treiben. Hab ja alle Zeit der Welt selbst zum Weihnachtskarten Schreiben. Auch, wenn dies ein Märchen war und trotz schlechter Wirtschaftslage wünschen wir, wie jedes Jahr sorgenfreie Weihnachtstage! Nikohasen und OsterläuseKaum ist die warme Zeit vorüber,kaum wird das Wetter etwas trüber, schon karren Lebensmittelketten in jeden Laden zehn Paletten. In vielen Schichten darauf stehen verfrühte Nikolausarmeen, die, eingeräumt in den Regalen uns hundertfach entgegenstrahlen. Daneben ragen aus den vollen Kartons diverse Weihnachtsstollen, die sich den Platz mit Pfeffernüssen und Aach'ner Printen teilen müssen. Es glauben wohl die Supermärkte dies weckt beim Kunden das verstärkte Verlangen nach den Weihnachtssachen mit denen sie viel Umsatz machen. Zu Dekozwecken steht inmitten des Schokomeers ein Rentierschlitten mit leuchtend-bunter Lichterkette, die blinkt mit Times Square um die Wette. Den Schlüsselreiz des Trommelfells besorgt ein Endlos-›Jingle Bells‹ aus einem Pfefferkuchenhaus als wohlgemeinter Ohrenschmaus. Zum Glück hört all dies im Verlauf der Weihnachtszeit auch wieder auf doch kurz nach Neujahr geht's schon heiter mit ersten Osterhasen weiter… |